TETENBÜLL 
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 Das Herzstück Eiderstedts

 

WIR STELLEN UNS VOR


Der Ortskulturring Tetenbüll - intern kurz OKR genannt - ist der kulturelle Zusammenschluss der Gemeinde Tetenbüll, der Kirchen-gemeinde Tetenbüll / Katharinenheerd (in alter Form), der Freiwilligen Feuerwehr Tetenbüll inkl. der Jugendfeuerwehr, der örtlichen Institutionen wie Grundschule und Haus Peters inkl. der jeweiligen Fördervereine sowie aller ortsansässigen Vereine, plus der beiden LandFrauenVereine auf Eiderstedt, die beide Mitglieder aus Tetenbüll in ihren Reihen haben. Die komplette Liste der Mitglieder finden Sie ganz unten auf dieser Seite. Wenn Sie einzelne Einträge anklicken, dann landen Sie auf der jeweiligen Hauptseite.

Gemeinschaftlich haben wir uns zum Ziel gesetzt, das Zusammenleben in unserer ländlichen Gemeinschaft zu fördern, insbesondere durch die Koordination unserer Aktivitäten untereinander, aber auch durch gezielte gemeinsam durchgeführte Veranstaltungen, wie z.B. dem Kinderfest im Juni und dem Dorfabend im November. Alles begann übrigens bereits vor über 70 Jahren im Jahre 1949, der 60. Dorfabend wurde 2019 vor der Corona-Pandemie begangen, der 61. konnte dann erst 2022 folgen. Nachfolgend beziehen wir uns wieder einmal auf unseren Dorfchronisten Johannes Glismann, der einst für eine vereinsinterne Jubiläumsfestschrift die Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte des Ortskulturrings Tetenbüll skizzierte.


1949 BIS 1959 - DER ERSTE DORFABEND

Gegen Kriegsende waren viele Heimatvertriebene aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten sowie Evakuierte aus den Großstädten nach Tetenbüll gekommen. Als sich die Verhältnisse nach der Währungsreform (20. Juni 1948) wieder langsam normalisierten, wurde auf Anregung von Amtsvorsteher Wilhelm Hamkens und dem Vorsitzenden des Schul- und Kulturausschusses Rudolf Hamkens, Warmhörn, im Jahre 1949 ein Dorfabend als Geselligkeitsveranstaltung für die ganze Gemeinde vorbereitet.

Mit dieser Veranstaltung wollten die Initiatoren eine Verbesserung des Zusammenlebens von Einheimischen und Vertriebenen anstreben. Das Verhältnis zueinander war auf Grund der recht unterschiedlichen wirtschaftlichen und wohnungsmäßigen Verhältnisse nicht immer als glücklich zu bezeichnen. Aus dem Zusammensein in froher und geselliger Runde versprach man sich ein besseres Kennenlernen und mehr gegenseitiges Verständnis für die Sorgen und Nöte. Beides sollte dazu beitragen, ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis zueinander zu schaffen.

Von diesen Gedanken ausgehend hatte man alle örtlichen Vereine und Verbände zusammengerufen, um eine Mitwirkung in der Programmgestaltung zu sondieren oder wenigstens eine Förderung und Unterstützung des Vorhabens zu erreichen. Damit von vornherein ein Erfolg sichergestellt war, entschied man sich, die Darbietungen auf eine breite Basis an Mitwirkenden zu stellen. Daneben war angestrebt, möglichst vielen Vereinen Gelegenheit zu geben, der Öffentlichkeit einen Ausschnitt aus ihrer Vereinstätigkeit vorzustellen.

Das Echo war weit größer als es sich die Veranstalter erhofft hatten. Spontan fanden sich mehr als hundert Personen bereit, die Ausgestaltung zu übernehmen. Neben den örtlichen Schulklassen, die allein rd. 50 Kinder stellten, beteiligten sich auch die örtlichen Vereine an der Programmgestaltung. Die Vertriebenenverbände boten ebenfalls ihre Beteiligung an. Otto Baranski (Schule II) berichtete in einem längeren Vortrag aus der ostpreußischen Heimat und Gerhard Daberkow über Sitten und Bräuche in Pommern.

Zu dieser Veranstaltung, die ein Mammutprogramm aufwies, kamen dann rd. 400 Personen, die sich mit aller Mühe keinesfalls in der Gastwirtschaft Walter Loof unterbringen ließen. Nachdem der Saal buchstäblich vollgepfercht war, reichte die "Schlange" der Einlassbegehrenden durch das Gastzimmer bis in die ehemalige Durchfahrt (früher Obdach zum Unterstellen der Pferde und Wagen). Das Programm endete erst kurz vor Mitternacht. Danach folgte der gesellige Teil als Tanzveranstaltung. Die Reinerlöse aus diesen Veranstaltungen stellte man in der Anfangszeit für soziale Zwecke (Volkspflegeverein / Mütterverschickung) zur Verfügung.


ABSCHAFFUNG + WIEDERBELEBUNG DES DORFABENDS

Am 1. April 1967 erfolgte die Amtsauflösung und der Abschluss einer Verwaltungsvereinbarung mit dem Amt Kirchspiel Garding / Osterhever. Die Gemeinschaft der Kulturvereine, die bis dahin Träger der Dorfabende war, wurde im gleichen Jahr aufgelöst und als Rechtsnachfolger am 6. Oktober 1967 der Ortskulturring Tetenbüll gegründet. In der Gründungsversammlung sprach sich die Mehrheit der anwesenden Mitglieder für die Absetzung der Dorfabende aus, weil sie die Auffassung vertrat, dass diese Veranstaltungen als überholt und von der Zeit überrollt anzusehen seien.

Für die jüngere Generation folgten die modernen "Disco-Veranstaltungen", die mit den Schlagwörtern "Rockwelle" und "Beatwelle" zu umreißen sind. Mit dem Auftreten der "Folklorewelle" und "Nostalgiewelle" kam auch wieder die Frage nach einem Dorfabend und dem Theaterspiel auf. In der Frühjahrsversammlung 1975 des Ortskulturrings wurde dann die Wiedereinführung der Dorfabende diskutiert. Mit Rücksicht auf das anstehende 700-jährige Marschkoogs-Jubiläum, welches ebenfalls im Herbst stattfinden sollte, beschloss man jedoch, die Angelegenheit bis zum nächsten Jahr zurückzustellen. Seit dem Jahre 1976 finden nun wieder im Herbst regelmäßig Dorfabende statt.

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2009 konnten wir neben der 60-jährigen Tradition auch auf den 50. Dorfabend zurückblicken und unseren ersten Internetauftritt liveschalten. Der 60. Dorfabend folgte im Jahr 2019. Pandemie-bedingt konnte dann erst wieder 2022 ein Dorfabend stattfinden, der recht gut besucht war, wobei anzumerken ist, dass sich noch sehr viele Tetenbüller:innen scheuten, an größeren Veranstaltungen teilzunehmen. Es bleibt festzuhalten, dass der Dorfabend 2022 keinen Covid19-Ausbruch in Tetenbüll zur Folge hatte. Also Leute, traut Euch wieder!